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Stadtgeschichte von Venedig

Aus den kleinen Inseln einer sumpfigen Lagune entwickelte sich im 8. Jahrhundert die See- und Handelsmacht Venedig. Als unabhängige Republik war sie im 15. Jahrhundert eines der Zentren des Welthandels, Kunst und Wissenschaft blühten.

Als Tag der Gründung von Venedig gilt der 25. April 421 n.Chr., der Tag des heiligen Markus.

Erste Siedler in Dorsoduro und am Rialto

Flüchtlinge aus anderen Teilen Venetiens, ließen sich auf den hoch gelegenen, flutsicheren Sandbänken und Eilanden der seichten Lagune nieder.

Die Kolonisten begannen, weiteren künstlich geschaffenen Baugrund zu schaffen und die Siedlung auszuweiten. Hierzu wurden dichte Pfahlroste aus den Stämmen von Ulmen und Lärchen in den Sumpf gerammt.

Der Name der berühmten Rialtobrücke im Stadtteil San Polo ist auf diese Zeit zurückzuführen: Rialto bedeutet rivus altus – Hochufer.

Dogen von Venedig

Im Jahr 697 wählte man mit Anafesto den ersten Dogen Venedigs. Dem Amt des Dogen oblagen sowohl die höchsten militärischen als auch richterlichen Aufgaben.

Im frühen Mittelalter besaß ein Doge nahezu uneingeschränkte Autorität, das Amt galt ein Leben lang. Später wurde ihm der Große Rat (ab 1297 der Rat der Zehn) als Kontrollinstanz zur Seite gestellt.

Unabhängige Republik

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Lagunensiedlung zu einer starken Handels- und Seemacht. Die Stadt wurde 811 Sitz des venezianischen Seebundes.

Im 11. Jahrhundert stieg Venedig zur unabhängigen Republik auf, die von den Dogen mit Unterstützung des Großen Rats geführt wurde.

Kreuzzüge

Die Unterwerfung der Küstengebiete von Istrien und Dalmatien zur Jahrtausendwende sollte die Handelspassagen für die lukrativen Geschäfte mit dem Orient sichern. Während der Kreuzzüge weitete Venedig seinen Einflussbereich und sein Handelsimperium über den Balkan bis nach Kleinasien aus.

Im Jahre 1204, während des 4. Kreuzzuges belagerte Venedig unter dem Dogen Enrico Dandolo mit Hilfe der Kreuzfahrer Konstantinopel (heutiges Istanbul) und zerstörte das byzantinische Reich. Zahllose Kunstwerke und Beutestücke zeugen von dieser Zeit.

Konkurrentin Genua

Die große Konkurrentin der Republik hieß im 13./14. Jahrhundert Genua. Nach stetigen kriegerischen Auseinandersetzungen, siegten die Venezianer 1381 in der Schlacht von Chioggia und waren mit ihrer großen Handels- und Kriegsflotte Herrscher über das östliche Mittelmeer.

Die Pest im Jahr 1348

Das Jahr 1348 steht für große Schrecken, 60% der venezianischen Bevölkerung starb durch die Pest. Doch die wohlhabende unabhängige Republik war auch im 15. Jahrhundert eines der Zentren des Welthandels. Kunst und Wissenschaft blühten.

Auseinandersetzung mit der Türkei

Auch mit den Türken stand die venezianische Republik im Krieg: Während sie 1571 in der Schlacht von Lepanto die türkischen Truppen dominierte, musste sie nach langer Auseinandersetzung Kreta an die Türkei abtreten.

Untergang der venezianischen Republik

Der Untergang der Republik begann langsam. Im Zeitalter der Entdeckungen und dem zunehmenden Bedeutungsverlustes der alten Handelsrouten aufgrund neuer Handelpartner in Übersee, stieg Venedig langsam zu einer Lokalmacht ab.

Im Jahr 1797 wurde ihr Niedergang endgültig besiegelt als französische Truppen in Venetien einmarschierten. Der Rat der Zehn hatte sich bereits selbst aufgelöst, als der letzte Doge Ludovico Manin Venedig an Napoleon Bonaparte übergab.

Venedig fiel an Österreich, das Lombardisch-Venezianische Königreich wurde gebildet. 1866 gehörte die Lagunenstadt zu dem neu gegründeten Königreich Italien.